2800 Jahre Besiedlung in Biesdorf -
Funde im Entwicklungsgebiet

Im Entwicklungsgebiet Biesdorf Süd fanden über ein Jahr lang auf 20 000 qm Land Ausgrabungen statt. Mehr als 1000 Gebrauchsgegegenstände aus der bis zu 9500 Jahre alten Besiedlung wurden in vier Bereichen gefunden. Seit 800 v.Z. entstanden nahe der Wuhle Wohnplätze. Besonders gut erhalten blieben die Siedlungsspuren aus der Zeit von 0 bis 180, wie Kai Schirmer, Archäologe der Berliner Arbeitsgemeinschaft Baugrundarchäologie (ABA), betont. Nach dem Verursacherprinzip mußte die


Berliner Deutsche Bau- und Grundstücks AG als Entwicklungsträger des Baugebietes die Ausgrabung samt wissenschaftlicher Auswertung in Höhe von 1,5 Millionen Mark bezahlen. Geborgen wurden Gefäßfragmente, Löffel, Gewandnadeln, aber auch Beile, Pfeilspitzen, das Gewicht eines Webstuhls und ein Meißel - mindestens ebenso interessant die Bodenverfärbungen und Holzreste der Gebäudegrundrisse und Brunnen. Auch ein Brennofen für Kalk trat zutage, dessen Kalkentnahmestellen in den Kalkvorkommen der Wuhleniederung lagen. Begleitend wurden Gestein, Böden und Pflanzenpollen analysiert. Der sinkende Grundwasserspiegel des Geländes gefährdet die Einschlüsse im Erdreich und verhindert damit weitere künftige Untersuchungen. Eine fünfte Zone wurde dennoch zum Grabungsschutzfeld erklärt.
Germanische Siedlung
Germanische Siedlung
um das Jahr 0 an der Wuhle

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