Der Auerochse am Tempelhofer Helsee

Der mosaikartige Auerochse oberhalb der Blanken Helle am Alboinplatz in Berlin-Tempelhof erinnert an die alte Sage vom Heidenpriester des Helopferplatzes. Der alte Priester wurde von einem der eindringenden christlichen Missionare aufgesucht, der allerdings durch die weiten Wälder nicht mehr zurückfand. Güte und Toleranz des heidnischen Priesters wurden schamlos ausgenutzt. Als der Priester verstorben war, versuchte der Mönch den Kult zu beenden, indem er die Stätte zu entweihen versuchte. Die Ochsen der Göttin Hel, die bis dahin ungeführt den Acker des Priesters und aller anderen rechtschaffenen Heiden bestellt hatten, kamen aus dem See, der Eiszeitstrudel brauste wild auf, den Mönch, die Opfersteine und alles ringsherum verschlingend. Seitdem geht die Sage, daß noch jedes Jahr ein weiterer Christ im See versinken muß.


Rings um den dunklen See liegen noch heute, die mit dem Helkult zusammenhängenden Gräberfelder, die auch immer noch als Friedhöfe genutzt werden. Das Denkmal wurde von Paul Mersmann aus Rüdersdorfer Kalkstein geschaffen, gebaut wurde es dann zwischen 1934 und 1937 von arbeitslosen Steinmetzen in bewußter Einpassung in die Landschaft. Die Skulptur mußte wegen Unfallgefahr durch einen Zaun abgesperrt werden, die notwendige Restaurierung liegt jedoch angesichts der leeren Kassen in Berlin in weiter Ferne.
Auerochse am Alboinplatz
Auerochse an der Blanken Helle

 

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