25 JahreMuseumsdorf Berlin-Düppel

Das Berliner Museumsdorf Düppel führt seine Besucher ins 12. Und 13. Jahrhundert zurück.


Die Vorführungen zwischen den strohgedeckten Häusern am kleinen Dorfplatz finden immer an Donnerstagen, Sonn- und Feiertagen statt, denn noch immer werden fast alle Arbeiten ehrenamtlich geleistet. Vereinsmitglieder sorgen für die Bauten, deren Instandhaltung, die Führungen und arbeiten auch in der Forschung mit. Seit 25 Jahren gehört das Museumsdorf zu den ersten Einrichtungen der experimentellen Archäologie in Deutschland, seit fünf Jahren ist es Bestandteil des Stadtmuseums Berlin.
Frauen mit Handspindel
Frauen mit Spindel und Handwebstuhl
Rund 100 aktive von derzeit etwa 1500 zahlenden Mitgliedern beherrschen alte handwerkliche Techniken und betreuen Tiere und Pflanzen der Einrichtung. Der Verein leidet etwas unter der zunehmenden Überalterung der aktiven Mitglieder, die sich engagierte Leute zwischen 35 und 40 Jahren wünschen, damit die Einrichtung wie bisher fortgeführt werden kann. Dieter und Ursula Todtenhaupt kümmern sich um die pädagogische Arbeit: "Das ganze Jahr hindurch führen wir täglich drei bis vier Schulklassen durch das Dorf." 12 000 Kinder bekommen jährlich Gelegenheit mit mittelalterlichen Werkzeugen zu arbeiten, Korn zu mahlen, Wolle zu spinnen oder sich in einem der Häuser ums Feuer zu versammeln und Erzählungen über das Mittelalter zu lauschen. Die wissenschaftliche Arbeit des Förderkreises ist in mehr als 100 Veröffentlichungen dokumentiert, die Analysen und Erfahrungsergebnisse bei der Rekonstruktion alter Handwerkstechniken, u.a. beim Hausbau, beim Spinnen und Weben, beim Schneidern, Töpfern, Schnitzen und Teerschwelen festhalten. Auch die Biologie konnte bereits Nutzen aus der Arbeit des Vereins ziehen, wenn dieser alte Obst- und Gemüsesorten anbaut, die mittelalterliche Schafrasse der Skudden oder die mittelalterlichen Weideschweine züchtet. Für deren Pflege sollen nun erstmals zwei Langzeitarbeitslose fest eingestellt werden.

Info: Museumsdorf Düppel, Clauertstr. 11, Fernruf: 030 - 802 66 71

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