Felsmalereien von Altamira copiert


Die 14000 Jahre alten jungsteinzeitlichen Felsmalereien von Altamira mit ihren lebendigen Bildern von Wisenten, Gemsen, Auerochsen, Ziegen und Hirschen (im sogenannten Bildersaal, die die natürlichen Felsvorsprünge für die Körperlichkeit der Bilder mitbenutzen, sind genauestens copiert worden. Der Eingang zu den echten Höhlen wurden 1868 gefunden, elf Jahre später stieß ein Forscher auf die Felsmalereien. 1924 stellte der spanische Staat die Höhlen unter Schutz.
Bildreplik aus Altamira
Copie einer Tierdarstellung aus Altamira

Der Besuch der Originalhöhlen wurde zum Schutz der Bilder auf 8500 Besucher pro Jahr beschränkt.

Der spanische König Juan Carlos und Königin Sophia haben im Heuert 2001 das Museum und Forschungscentrum von Santillana del Mar in Nordspanien eröffnet, das eine exakte Copie der Höhlen von Altamira einschließt. Der spanische Architekt Juan Navarro Baldeweg hat etwa 300 m vom Höhleneingang von Altamira entfernt sein Museum halb in die hügelige Landschaft eingegraben. Im Inneren haben die beiden Künstler Pedro Saura und Matilde Murquiz die Bilder genau auf die Höhlendecke copiert, unterstützt von überaus genauen Projektoren, die ihnen die Originalwerke auf den Untergrund warfen. Es wurden die selben Materialien wie vor 14 000 Jahren benutzt, für die schwarzen Umrisse verkohlte Tierknochen und Zähne, für die Körper Braun-, Ocker- und Weißtöne aus Steinmehl. Die "neocueva" hat dem Original gegenüber einige Vorteile, zunächst ist der Höhleneingang so rekonstruiert worden wie er zu Lebzeiten der Künstler wahrscheinlich ausgesehen hat, als eine weite Öffnung, die viel Licht in den Complex einläßt. Der Eingang des Originals war irgendwann eingebrochen und bewahrte so die Bilder vor Witterungseinflüssen, im Nachbau wurde außerdem der Boden vertieft, so daß die Bilder bequem im Stehen anzusehen sind. 40 Millionen Mark wurden in den vergangenen vier Jahren für das Museum und den Höhlennachbau ausgegeben, bis zu einer halben Million Besucher pro Jahr kann das Gebäude aufnehmen. Der Besuch der Originalhöhle wird weiterhin auf 10 bis 40 Personen täglich beschränkt bleiben. Wer sich schriftlich anmeldet, kann mit einen Termin in drei Jahren rechnen.

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