Gleichberechtigung

Seit den Suffragetten in England und den USA und der Emanzipationsbewegung wird in Deutschland über gleiches Recht für Mann und Frau gesprochen -dennoch steht in vielen Lebensfragen die Verwirklichung aus. Haben Sie sich schon nach den Ursachen für diesen unnatürlichen Zustand gefragt?

Um die Lösung zu finden, müssen wir weit in der Geschichte zurückgreifen. Jedem Kind wird seit Jahrhunderten in Mitteleuropa im Religionsunterrichtausdem 1.Buch Mose(Genesis)vorgelesenund das dort als absolute Wahrheit vorgetragene verankert sich tief in der Seele. So heißt es dort: "Und Er (Gott) nahme eine seiner (des Mannes) Rippen und schloß die Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen (Mann) nahm .... man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist" (Genesis 2, 21-22). Hieraus leitete die Kirche immer erneut die Unterwerfung der Frau unter den Mann ab.

Mann und Frau

Wer von uns kennt nicht die Stelle im 1. Buch Mose 3, in der Eva ihrem Mann vom Baum der Erkenntnis zu essen gibt, und es heißt: "Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes ... sei der Acker verflucht um deinetwillen! ... Und er trieb den Menschen hinaus".

Aus diesen Sätzen zog die Kirche ihre Konsequenzen: Nicht nur, daß sie die Frauenverachtung einbürgerte und bis heute stabilisierte, gemäß dem Pauluswort "Lasset eure Weiber schweigen in der Gemeinde, denn sie sollen untertan sein" (1. Kor. 14,34); auf dem Konzil von Nicäa 325 u.Zt. diskutierte sie, ob die Frau ein Mensch oder ein Tier sei, und auf der Synode zu Macon/Burgund 585 u.Zt. wurde beschlossen, die Frau sei als Tier anzusehen. Im Mittelalter diskutierte man, ob die Frau auch eine Seele hätte. Später schlossen sich die Hexenverbrennungen mit Millionen Opfern in Europa und in neuester Zeit die katholischen Gesetze an. Diese bis 1918 gültigen Gesetze erlaubtem dem Manne, seine Frau fasten zu lassen, sie zu verprügeln, zu binden und einzusperren.

Žhnliches findet sich auch im Koran, so in der zweiten Sure (224) "Die Weiber sind euer Acker, geht auf eueren Acker, wie und wann ihr wollt, weiht aber Allah eure Seele ..." und beispielhaft in der vierten Sure (35) "Männer sollen vor Frauen bevorzugt werden, weil sie für diese verantwortlich sind, weil Allah auch die einen vor den anderen mit Vorzügen begabte und auch weil jene diese erhalten. Rechtschaffende Frauen sollen gehorsam, treu und verschwiegen sein...".

Völlig anders war demgegenüber die heidnische Einstellung unserer Vorfahren; immer wieder ist von heiligen Frauen, deren Rat sehr geschätzt wurde, zu lesen, und wir alle haben auch schon von den freiheitsliebenden Amazonen gehört. Deutlich wird diese Haltung im germanischen Schöpfungsmythos: "Als Bors Söhne (die Götter Vithrir, Vili und Veh) am Seestrande gingen, fanden sie zwei Bäume und schufen Menschen daraus. Der erste gab Seele und Leben, der andere Verstand und Bewegung, der dritte Antlitz, Sprache, Gehör und Gesicht. Sie gaben ihnen auch Kleider und Namen, den Mann nannten sie Ask (Esche) und die Frau Embla (Ulme), und von ihnen kommt das Menschengeschlecht, welchem Midgard zur Wohnung verliehen ward" (Gylfaginning 9, Edda). Mann und Frau stehen hier also gleichberechtigt nebeneinander; die verschiedenen Holzarten symbolisieren die unterschiedlichen, aber einander gleichwertigen Eigenschaften der Geschlechter, die sich völlig ergänzen.

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