Mensch und Natur

Der Wald stirbt, die Luft ist verpestet, die Flüsse, Seen und Meere sind mit Giften angefüllt, viele Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht oder schon von unserer Erde verschwunden. Eine Zukunftsvision? Nein, in vielen Bereichen schon Gegenwart. Schuld an diesen Übeln ist der Mensch, der um des eigenen materiellen Vorteils willen seine Umwelt - die Natur - zerstört.

Warum tut der Mensch dieses, warum lebt er nicht wie alle anderen Lebewesen im Einklang mit der Natur? Die Antwort auf diese Frage müssen wir im falschen Denken mancher Menschen suchen, denn erst kommt das Denken, dann das Handeln. Ein Baum wird nicht mehr als ein Lebewesen angesehen, sondern als "Festmeter Holz" nach seinem vermeintlichen Nutzwert eingestuft, die Tiere werden in "nützlich" und "schädlich" eingeteilt, als Sache angesehen und z.B. in Tierversuchen gequält, und auch der Umgang zwischen den Menschen ist feindlicher geworden.

Schuld an diesem verzerrten Bild von unserer Umwelt ist das fehlerhafte Weltbild, welches die herrschenden Glaubensgemeinschaften vermittelt haben. Das orientalische Christentum - selbst ursprünglich in der Wüste entstanden - sieht in der Erde nur ein Jammertal, das es schnell zu durchlaufen gilt, um dann später in den Himmel zu kommen. Ein Glücklichsein auf der Erde, ein Paradies im Hier und Jetzt, wie es unsere noch heidnischen Vorfahren anstrebten, ist diesem Weltbild zuwider.

Die Germanen und Kelten, also unsere unmittelbaren Ahnen, haben jedes Tier, jeden Baum, ja selbst die Steine als eigenständige Wesenheiten angesehen. Die Naturgewalten wie Wind, Donner, Regen, Feuer, das Erdwachstum sahen sie als die Auswirkungen göttlicher Kräfte an, die es zu achten und ehren, ja zu verehren galt.

Das unberechtigte Töten von Tieren, das Fällen von Bäumen oder das Verschmutzen von Wasser war - obwohl Umweltverschmutzung damals noch ein Fremdwort war - unter schwere Strafe gestellt. Der Mensch stand nicht über oder außerhalb der Natur, er war ein gleichberechtigter Teil in ihr.

An dieses Denken wollen wir in der Heidnischen Gemeinschaft wieder anknüpfen, um dadurch ein entsprechendes Handeln für und mit der Natur zu bewirken, und das Überleben der ganzen Erde zu sichern. Nicht auf ein fernes Jenseits hin wollen wir leben, sondern wir wollen das Paradies schon auf der Erde verwirklichen.

Nature

The forest is dying, the air is always growing worse, the rivers, lakes and oceans are filled with toxins, many varieties of animals and plants are threatened with extinction or are already vanished from the Earth. A vision of the future? No, in many areas this is already the reality. Humanity bears the blame for these evils, who for reasons of their own material advantage destroy their own surroundings - the natural environment.
Why does humanity do this, why don't they live as all the other living things do, in harmony with nature? The answer to this question lies in the false thinking of the human race, because first comes thought, then action. A tree is no longer seen as a living thing, but as so many board-feet of lumber, evaluated solely for its economic value. Animals are divided into "useful" and "harmful" categories, treated as objects, and tormented in laboratory experiments. Contacts between human people are also more hostile.
Blame for this twisted view of nature is the erroneous conception of the world promoted by the ruling world religions. Oriental Christianity - born in a desert - sees in the earth only a vale of tears to be gotten through as quickly as possible, so that the soul can get to heaven. Also the growing materialism that teaches that only with much money is happiness possible is a consequence of Christianity. Happiness on this earth, a paradise in the here and now, as our Heathen ancestors strove for, is impossible under this view of the world.
The Germanic and Celtic tribes, who are our immediate ancestors, saw every animal, every tree, and even the very stones as individual living beings. The forces of nature, the wind, thunder, rain, fire, and vegetation were seen as the working of divine powers which should be honored, even worshipped. The unjustified killing of animals, felling of trees, or contamination of water was punished - even though in those days the concept of "environmental pollution" was unheard of. The human being was not above or outside of nature, but was a part of nature.
In the Heathen Community we want to revive this way of thinking toact appropriately, for and with nature, and to ensure the survival of the whole Earth. We don't want to live for a distant "life to come", but we want to make Paradise a reality here on Earth.

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