Bronzeschatz in Magdeburg

Bronzeschale aus Sangerhausen

Ein in Sachsen-Anhalt aufgetauchter 3600 Jahre alter Schatz aus Sangerhausen bestehend aus einer schweren Bronzeschale mit Goldeinlagen, einem Bronzeschwert sowie Beilen und Armreifen bezeichnete Landesarchäologe Harald Meller enthusiastisch als "einen der absolut bedeutendsten Funde weltweit". Die Schale zeige Schiffe, Sonne, Mond, Sterne und Horizont, eine Sternenansammlung auf dem Stück könnte der Sternhaufen der Plejaden sein, solche Darstellungen der "Fahrt durch den Himmel" seien bislang einzig aus dem Ägypten der Pharaonen bekannt gewesen. Der Archäologe Jens May und sein Kollege Rainer Zumpe vom brandenburgischen Amt für Denkmalpflege sehen darin jedoch einen Mondphasenkalender, die 29 Goldpunkte seien keine Sternbilder, sondern Anordnungen der Tage des Mondkalenders: "Die Mondkalenderscheibe wurde von den damaligen Benutzern zunächst im Ablauf von 14,5 Tagen schrittweise bis zu 90 Grad entgegen der Uhrzeigerrichtung bis zur Vollmondphase gedreht." Danach wurde die Scheibe wieder um 90 Grad bis zum Tag des Neumonds zurückgedreht. "Wir sehen auf der Scheibe kein Schiff, keine Sonne und auch keinen Horizont." Zwei Schatzsucher hatten die Stücke gefunden und für 30 000.- M weiterverkauft. Im Pranget 2001 seien erstmals Hinweise aus dem Schwarzmarkt an das LKA gelangt, im Hornung 2002 konnten die Gegenstände in Basel bei einer Deutsch-Schweizer Gastwirtin (47) und einem nordrhein-westphälischen Studienrat (63) sichergestellt werden. Vom 13. bis zum 28. 4. werden die Funde im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt.

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